Über 70 Prozent der Unternehmen erreichen oder übertreffen ihre Marketingziele regelmäßig. Vorausgesetzt sie verstehen ihre Kunden und kennen deren Bedürfnisse. Zu diesem Ergebnis kam die Forbes Insights-Umfrage „The Big Potential of Big Data“ mit über 200 leitenden Marketern. Was zunächst nach einem bekannten Grundsatz klingt, ist unter dem Gesichtspunkt der Datennutzung jedoch umso interessanter. Denn die Mehrheit der Unternehmen, die solche Ergebnisse erzielen, betreibt Datenbasiertes Marketing.
Erfahren Sie hier, wie auch Ihr Unternehmen Big Data effektiv einsetzen kann und Sie dabei sogar eine langfristige Win-win-Situation für sich und den Kunden schaffen.
Digitale Spuren verfoglen
Big Data basiert auf riesigen Datenmengen, die durch die digitalen Spuren jedes einzelnen entstehen. Produziert werden sie bei allen nachvollziehbaren Aktivitäten. Vom Einkaufen im Online-Shop bis hin zum Interagieren in sozialen Netzwerken. Und selbst das Bezahlen an der Tankstelle landet im Falle einer bargeldlosen Transaktion als Information in einem Datenpool des Kreditinstituts. Wie Daten im Marketing aktuell genutzt werden, lässt sich zunächst grob in zwei Bereiche unterteilen.
1. Datennutzung zur Erstellung von Inhalten
Beim Produzieren relevanter Inhalte für die Zielgruppe, geht es vor allem um das Erkennen von Trends und Interessen. Ziel ist der persönliche Dialog, der jeden Nutzer in seinem präferierten Kommunikationskanal erreicht, Nähe zur Marke sowie Vertrauen schafft und Begeisterung weckt. Dazu gehört beispielsweise die Auswertung von Aktivitäten in den sozialen Netzwerken oder das „Scannen“ der Vorlieben für Inhalte, wie bestimmte Videoformate oder Newskategorien. Schöne Beispiele dafür, wie kommerzielle Online-Magazine Daten als Basis für ihre Themenauswahl nutzen, sind die Portale Turn On von Saturn oder Curved von E-Plus.
Einen datenbasierten Content Marketing Ansatz, der noch weiter geht, verfolgt unter anderem Jawbone. Bekannt für seine Wearables – die UP Fitness Tracker – sowie für die Entwicklung datengestützter Softwareplattformen, nutzt das Technologieunternehmen seine eigens gesammelten Daten zur Produktion innovativer Inhalte. So verpackte Jawbone die über die Fitness Tracker ermittelten Werte in Aktivitäts-Statistiken internationaler Metropolen. Aus den analysierten Schlaf- und Wachphasen entstand wiederum die emotionale Story um den individuellen Lebens-Rhythmus der Weltstädte, “In the city that we love”.
Welches Werbekonzept kommt besser an? Wie müssen Angebotsstrukturen aufgebaut sein, um für die Nutzer attraktiv zu sein? Worauf legt der Kunde beim Service besonderen Wert? Auch darauf lassen sich mit Hilfe von Nutzerdaten die richtigen Antworten finden, um die Vorlieben der Kunden aufzugreifen, ihre Kaufentscheidung zu beeinflussen und schließlich die Konversionsraten zu steigern.
2. Datennutzung zur Platzierung von Angeboten
Wo und wann ist der Nutzer empfänglich für welche Inhalte? Daten, die darüber Aufschluss geben, sind relativ leicht zu ermitteln. Sie dienen dazu, Botschaften wirkungsvoll zu platzieren. Die passenden Anzeigen in den Google Suchergebnissen und im Newsfeed auf Facebook oder die Produktvorschläge im Online-Shop sind zwei populäre Beispiele. Budget kann folglich immer gezielter eingesetzt werden. Potentielle Kunden werden immer konkreter eingegrenzt und Streuverluste dadurch reduziert, während der ROI steigt.
Die Basis schaffen für datengetriebenes Marketing
Wie also können auch Sie die Vorteile von Big Data nutzen? Unabhängig davon, welchen Ansatz des datenbasierten Marketings Sie letztendlich verfolgen wollen, gilt es, zunächst einige Grundlagen zu schaffen. Worauf Sie dabei achten sollten, zeigt die folgende Übersicht der ersten wichtigen Schritte auf. Als Ziel der Maßnahmen, sollten Sie immer die Kundenbindung fokussieren: Nutzen Sie Big Data, um die Erwartungen Ihrer Kunden zu übertreffen und so Begeisterung für Ihre Marke zu wecken.
- Um im Unternehmen erfolgreich datengetriebenes Marketing zu realisieren, sollten zunächst intern die entsprechenden Voraussetzungen geschaffen werden. Angefangen von der Kompetenzentwicklung in Sachen Datenanalyse über den Aufbau der technischen Infrastruktur bis hin zur abteilungsübergreifenden Kommunikation. Nur wenn ein funktionierendes System zur Datensammlung, Analyse sowie Auswertung und Verwertung besteht, kann datenbasiertes Marketing überhaupt effektiv eingesetzt werden.
- Der Austausch der Abteilungen untereinander sollte bereits bei der Entwicklung der Datenplattform eine Rolle spielen und später zur langfristigen Optimierung der Prozesse dienen.
- Welche Software oder Plattform soll zur Datensammlung und Verarbeitung langfristig genutzt werden? Abhängig von den benötigten Funktionen und Möglichkeiten, sollten Sie hier eine vorausschauende Auswahl treffen. Das Aufsetzen automatisierter Kommunikationsprozesse z. B. im E-Mail Marketing oder das Verknüpfen von Online- und Offline-Datenquellen sind wichtige Faktoren.
- Welche Daten sind für Ihre Zwecke relevant? Um gezielt nur die benötigten Daten ermitteln zu können, sollte der Umfang zuvor definiert werden. Fühlt sich der Nutzer zur Angabe überflüssiger Daten verpflichtet, steigt das Misstrauen. Folglich sinkt die Bereitschaft, überhaupt Informationen preiszugeben. Laut der Forsa/Silverpop Umfrage „Datengetriebenes Marketing – Marketing-Realität vs. Kundenwunsch“ trifft das sogar auf 93 Prozent der Kunden zu.
- Wollen Sie Ihren Kunden individuelle Angebote machen, die über ein standardisiertes Geburtstags-Mailing hinausgehen, empfiehlt sich das Einholen sogenannter „weicher Daten“. Sie geben Aufschluss über die persönlichen Interessen des Kunden und ermöglichen, relevante Inhalte anzubieten.
- Klären Sie Ihre Kunden über die Verwendung der Daten und Ihren Datenschutz-Standard auf. Das schafft Transparenz und weckt Vertrauen.
- Welchen Mehrwert können Sie dem Kunden im Gegenzug für seine Daten bieten? Die Aussicht auf einen guten Kundenservice, nützliche Inhalte oder auch persönliche Empfehlungen werden bereitwillig mit Informationen belohnt.
- Nutzen Sie die eingeholten Daten, um Ihren Kunden in seinem bevorzugten Kommunikationskanal anzusprechen. Sei es auf Facebook, per E-Mail oder auf YouTube. Generell gilt: Bewegbild steht hoch im Kurs! Mit Hilfe von Videos können Sie Ihre Botschaft effektiv verbreiten.
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