E-Commerce wird immer mehr zu Social Commerce und kaum jemand kommt heute noch an ihnen vorbei: Die Rede ist von Shoppable Videos. Gemeint sind damit Videos, in denen Produkte gezeigt, empfohlen oder bewertet werden. Der Coup ist, dass Zuschauende in diesen Videos direkt auf die gezeigten Produkte klicken können, und so weiterführende Informationen erhalten oder diese sofort bestellen können.
Shoppable Video: Was ist das eigentlich?
Shoppable Videos oder auch „Kauf-Videos“ ermöglichen es den Zuschauenden, Produkte im Video anzuklicken, um sich diese im Detail anzusehen oder sie direkt in den Warenkorb zu legen. Auf diese Weise haben User die Möglichkeit, interaktiv auf den Videoinhalt zu reagieren und Produkte schnell und unkompliziert zu bestellen.
User konvertieren dadurch von Consumern zu Interakteur:innen. Vor allem im Influencer Marketing sind Shoppable Videos auf dem Vormarsch und zahlen auf den Trend des Social Commerce ein. Aber auch Produktvideos werden immer öfter durch Shoppable-Funktionen ergänzt. Mittlerweile bieten alle gängigen Social Media Plattformen Shop-Funktionen für Bewegtbilder an – sowohl in permanenten Videos als auch in Livestreams.
Shoppable Videos – das kommt neu dazu
Videos mit einer integrierten Kauffunktion finden auf vielen Online-Kanälen ihren Einsatz. Mittlerweile haben sich neben dem klassischen Shoppable Video weitere shoppable Content-Formate entwickelt, die vorwiegend in den Sozialen Medien zum Einsatz kommen. Dazu zählen unter anderem:
- Shoppable Ads
- Shoppable Runway-Videos
- Shoppable Musikvideos
- Shoppable Livestreams
- Shoppable Stories
Wie kaufbare Videos konsumiert werden, unterscheidet sich jedoch nicht nur in ihrer Aufbereitung, sondern auch darin, auf welchem Sozialen Netzwerk sie eingesetzt werden. Die gängigsten Social Media Plattformen für Shoppable Videos sind:
Auf der Social Media Plattform Instagram sind Shoppable Funktionen sehr prominent ausgerollt worden. In einem eigenen Shopping-Feed erhalten User eine Übersicht über passende Shops und Produkte und können bei Interesse ihren liebsten Shops folgen.
Zusätzlich ermöglicht der Shopping Feed es, Shoppable Videos zu erstellen und dadurch Informationen über einzelne Artikel bereitzustellen. User können dann mit einem Klick auf die Produktdetailseite auf der Shop-Website gelangen und einen Kauf abschließen.
Neben dem Shopping Feed nutzen viele E-Commerce-Unternehmen auch shoppable Content im eigenen Feed. Durch shoppable Tags in Bildern und Videos können auch in regulären Posts Artikel markiert werden. In Instagram Stories sind Produktsticker eine weitere Option, um auf Onlineshops zu verlinken.
Die Plattform Facebook verfolgt beim Thema Shoppable Videos einen etwas anderen Ansatz: Das soziale Netzwerk setzt vor allem auf Live Stream Shopping und hat dafür eine Mischung aus Live Broadcasting-Schnittstelle, Shopping Feed und Livechat ins Leben gerufen.
In den Echtzeit-Videos haben Zuschauende die Möglichkeit, Fragen im Chat zu stellen oder sich direkt genauer über ein Produkt zu informieren, ein bisschen wie das gute, alte Home-Tele-Shopping nur interaktiver und direkt abgestimmt auf den E-Commerce.
YOUTUBE
Klassische Produktvideos werden bei YouTube bereits seit Langem als bezahlte Werbeanzeigen vor oder zwischen ausgewählten Inhalten angezeigt: So genannte Pre-Roll-Video-Ads oder Bumper-Ads, die mit zielgenauen Targeting-Funktionen als sehr effiziente Marketingmaßnahme gelten.
Einen Schritt weiter gehen sogenannte Trueview for Shopping Ads, bei denen zusätzlich zu den Werbeanzeigen das Gezeigte in einem dynamischen Produktkatalog unter dem Video anklickbar ist. In dem Youtube Trueview for Shopping Feed erhalten User weitere Informationen zum Artikelnamen, dem Preis sowie einen Link zum Shop.
Was im Jahr 2022 neu hinzukommen soll: Eine Shoppable Video Funktion, bei der Creators gezeigte Produkte im Video verlinken können. In den USA, Brasilien und Südkorea ist diese Funktion bereits gelauncht, in Europa ist sie lediglich angekündigt.
Diese Art der Produktpromotion soll in einem zweiten Anlauf auch in den YouTube Shorts verfügbar sein.
WELCHE VORTEILE HABEN SHOPPABLE VIDEOS?
Shoppable Videos zeichnen sich durch ihre Unmittelbarkeit aus und gelten als besonders userorientiert. Die Möglichkeit, sich über Produkte mit einem Klick weiter informieren zu können oder diese in wenigen Klicks bestellen zu können, wird von vielen Usern hochgeschätzt. Neben der leichten Zugänglichkeit von Informationen zeichnen sich Shoppable Videos durch weitere Vorteile aus:
- stärkeres Engagement und höhere Verweildauer durch Emotionalität und Storytelling
- Botschaften sind leichter einprägsam
- gesteigerte Kaufabsicht und steigende E-Commerce Conversionrate
- durchschnittlich höherer Warenkorbwert
- detaillierte Performanceanalyse und Optimierung möglich
Es zeigt sich also: Videos mit einer Shoppable-Funktion sind näher an den Kaufenden und helfen Händlern dabei, die Lücke zwischen Information und Kaufabschluss zu schmälern. Und auch für Nutzer:innen lohnen sich Videos mit Links zum Produkt. Einerseits werden Entscheidungs- und Kaufprozess erleichtert und sind weniger nervenaufreibend.
Andererseits bekommen Interessierte alle Informationen zum gewünschten Produkt auf einen Blick zusammengestellt und sehen es in Benutzung: Fehlkäufe, weil beispielsweise das Material oder die Proportionen auf den Produktbildern nicht ersichtlich waren, lassen sich dadurch vorbeugen. ,
WIE PRODUZIERT MAN EIN ERFOLGREICHES SHOPPABLE VIDEO ?
Damit ein Shoppable Video auch Erfolg hat, ist die Qualität des Video Contents maßgeblich: Wenn das Produkt im Video nicht attraktiv dargestellt oder nicht verstanden wird, kann die Shoppable Funktion noch so prominent platziert sein: Keiner wird sie klicken. Die Professionalität des Videos wird nach außen gleich gesetzt mit der Wertigkeit des Produkts. Wenn das Video minderwertig wirkt, wirkt auch Ihr Produkt so.
Ziel des Videos ist es unterhaltsam und interessant zu sein – und gleichzeitig das Produkt optimal in den Vordergrund zu stellen. Bei der Videoproduktion sollte insbesondere darauf geachtet werden, dass:
- das Video kurz, prägnant und werblich ist.
- die wichtigsten USPs direkt am Anfang kommuniziert werden.
- ein direkter Einstieg gewählt wird, um User beim Scrollen zu stoppen.
- das Produkt hochwertig in Szene gesetzt ist, durch professionellen Dreh, Foto-Shooting oder Illustration durch Designer
- der Inhalt überrascht oder die Storyline eine unvorhersehbare Wendung nimmt.
- die Story zwar mitreißend, aber nicht kompliziert ist.
- ein klarer Call-to-Action sichtbar ist.
Es empfiehlt sich für die Produktion eines erfolgreichen Shoppable Produktvideos eine professionelle Videoagentur zu beauftragen, die alle oben genannten Aspekte berücksichtigt und hinsichtlich Design, Storytelling und Videolänge berät und über ein professionelles Drehteam und ein Studio zum Shooten verfügt.
Auch wer Live-Shopping-Videos dreht, sollte auf eine gute Ausleuchtung und Kamerapositionierung achten sowie darauf, dass die Menschen vor der Kamera sich im Präsentieren des Produkts wohlfühlen und entsprechend gecoacht sind. Die Ausstrahlung des Präsentierenden kann enormen Einfluss darauf haben, ob der Shoppable Link zum Kauf führt.
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SHOPPABLE VIDEOS – FAZIT
Shoppable Videos sind gekommen um zu bleiben. Durch ihre interaktive und userorientierte Art passt kein anderes Videoformat besser zu den Bedürfnissen von E-Händlern am Puls der Zeit. Die neueren Entwicklungen sprechen für sich: Nahezu alle größere E-Commerce Brands setzen mittlerweile auf die Produktfeatures in Videos. Und auch alle namhaften Videoplattformen bieten Shoppable-Funktionen an und zielen mit ihren Updates auf immer neue Varianten von Produktlinks in Videos ab.