Video Marketing Trends 2021

Arbeiten, Lernen, Kommunizieren, Shopping, Freizeit – fast alles fand im letzten Jahr digital statt. Das hat die Entwicklung des Video Marketings stark beeinflusst – keine Frage, einige Hypes werden wieder verschwinden, doch andere werden sich etablieren. Fast allen gemeinsam ist eine Tendenz zu mehr Interaktion. Neue Funktionen auf Social Media & Co. beschleunigen diese Video Trends.

Erfahren Sie hier die 7 Top Video Marketing Trends, die sich für 2021 voraussagen lassen.

1. Virtual Events & Video Live Streaming

Virtuelle Events per Konferenz-Tool oder Live Streaming wurden von heute auf morgen zu DEM globalen Kommunikationsplatz: Messen, Pop-Konzerte, Yoga-Sessions fanden online statt. Großeltern lernten, wie Zoom funktioniert, Erstklässler kennen Schule fast nur als virtuellen Raum.

Hype oder Trend? Man darf davon ausgehen, dass sobald die Bedingungen es wieder zulassen, sich das Meiste, was vorher nicht virtuell war, wieder ins direkte Miteinander verlagert. Doch es ist auch zu erwarten, dass in vielen Bereichen die Vorteile von Online-Events erkannt wurden, und daher dauerhaft Präsenz-Events ergänzen werden.

Live Events im Video Marketing 2021: Interaktion mit der Zielgruppe

Für das Video Marketing gilt: Technische Hürden zum Realisieren von Live Events, vor denen viele Unternehmen zunächst standen, sind größtenteils überwunden. Man darf also davon ausgehen, dass selbst wenn die Anzahl der (kostenlosen) Live Webinare aus dem Lockdown wieder etwas zurückgeht, viele Unternehmen die Option von Live Video Events zur Kundengewinnung und -bindung beibehalten werden.

Sie profitieren weiterhin von der Authentizität und Glaubwürdigkeit, die ein Live Video Stream mit sich bringt. Die Möglichkeit zum direkten Austausch schafft Nähe zur Zielgruppe und ermöglicht einen Live Austausch der wesentlich weniger Aufwand benötigt als bei Präsenzveranstaltungen. Conversational Marketing, also die direkte Live Interaktion mit den Usern wird immer wichtiger – Video Live Streaming ist dafür ideal geeignet.

Es lohnt sich also, sich künftig noch tiefer gehend mit Themen zu Performance vor der Kamera, Studioaufbau und Videotechnik auseinanderzusetzen.

2. Vlogs im Marketing

Dies knüpft direkt an den nächsten Trend an: Das Vlogging für Unternehmen. Was früher privaten YouTube Influencern vorbehalten war, die zu Themen wie Beauty, Ernährung oder Fitness täglich ihre Community auf dem Laufenden halten, ist längst ein gängiges Marketing Tool geworden.

Doch Vlogging für Unternehmen ist nicht mehr gleichzusetzen mit Influencer Marketing: Zwar bietet es immer noch viele Vorteile, die Reichweite eines bekannten YouTube Stars für die eigene Marke zu nutzen, doch immer mehr Unternehmen trauen sich, ihre eigenen Video-Tagebücher zu produzieren: Videotechnik und -tools werden immer intuitiver, die Performance vor der Kamera immer alltäglicher.

Ziel und Konzept – der Weg zum Erfolg beim Vlog

2021 wird sich der Video Marketing Trend voraussichtlich fortsetzen: Viele Unternehmen werden beginnen, sich einen Vlog aufzubauen. Der Erfolg hängt hier davon ab, ob der Vlog nach klar definierten Marketing Zielen geplant und realisiert ist: Auch wenn Video-Tagebücher „handmade“ aussehen dürfen – dahinter muss immer ein Konzept stecken. Von eher seriösen Infotainment-Formaten bis zu Daily Insights in den Arbeitsalltag ist alles denkbar – es muss nur authentisch zum Unternehmen, zum Ziel und zur Zielgruppe passen.

Beispiel für einen Vlog mit Help-Content: Patagonia Care & Repair

 

3. E-Learning

Der E-Learning Sektor ist im Jahr 2020 um über 36% gewachsen und diese Bewegung wird nahtlos in 2021 übergehen, denn der Trend zum Home Office bzw. zum Mobilen Arbeiten setzt sich fort und für Unternehmen ist die digitale und ortsunabhängige Möglichkeit der Weiterbildung inzwischen unerlässlich.

Video Content nimmt im E-Learning didaktisch einen wertvollen Stellenwert ein, denn wir verarbeiten Bewegtbild 60.000 mal schneller als Text und können uns Informationen aus Video wesentlich besser merken.

Videos im E-Learning: interaktiv und kreativ muss es sein

Ob in Form von Erklärvideos und gefilmten Tutorials innerhalb eines Web Based Trainings oder in Form von 1:1 Schulung per Live Event – im E-Learning ist Video ein absolutes Muss. Die Weichen sind gelegt, dass bereits der überwiegende Teil der Unternehmen Video Content im E-Learning einsetzt. Die immer professionellere technische Umsetzung wird dabei in den nächsten Jahren voranschreiten.

Für 2021 ist davon auszugehen, dass Video Content in E-Learnings nicht nur mehr wird, sondern auch die Ansprüche daran mit den Usergewohnheiten steigen: E-Learning als Frontalunterricht verliert an Akzeptanz. Interaktion, Gamification und kreatives Storytelling sind hier die Stichwörter, mit denen der Markt auf diese Anforderungen reagieren wird.

4. Shoppable Videos

67% der E-Shopper lassen sich laut Google von einem Video zum Kauf inspirieren – und Achtung: das ist eine Zahl von Anfang 2020, als die Welt noch nicht im Lockdown saß und Shopping und Online-Shopping gleichbedeutend waren.

Mit dem E-Commerce-Boom in 2020 wird die Anforderung, dass Produktvideos nicht einfach nur Werbung sind, sondern direkt und hürdenfrei zu einer Aktion führen, umso größer.

Instagram bietet dafür Shopping Funktionen, die erlauben über einen Klick auf den (Video-)Post direkt den Kaufprozess einzuleiten und abzuwickeln.

YouTube: Von der Entertainment-Plattform zum Online-Handel

Auch YouTube, die weltweit größte Suchmaschine nach Google, bietet für Ads bereits mit den Funktionen Trueview for Shopping und Trueview for Action gezielt Möglichkeiten, Videos „shoppable“ zu machen, also per Klick auf eine Infocard im Video direkt den Kaufprozess anzustoßen. Dass mit YouTube shoppable gerade eine Funktion in der Entwicklungsphase ist, die dies auch jenseits von Ads für YouTube Videos ermöglichen soll, bestätigt diesen Video Marketing Trend.

Und Experten sind sich einig: Das ist erst der Anfang. Die Synergie aus Video, als einem der wirksamsten Content Formate, und Shopping-Funktion zum hürdenlosen Salesprozess ist vielversprechend und bietet noch viel Spielraum nach oben, den der E-Commerce im nächsten Jahr für sich nutzen wird.

Zudem ist mit der Weiterentwicklung der Shoppable Funktionen zu erwarten, dass sich aussagekräftige Nutzerdaten zum Konsumentenverhalten generieren lassen, die sich dann wiederum für noch zielgerichtetere Werbemaßnahmen im jeweiligen Kanal einsetzen lassen.

5. Short Clips im Social Media Marketing

Kurz-Clips auf Social Media als Trend 2021? Das ist doch ein alter Hut!

Richtig, doch der bewährte Trend hat neue Züge angenommen: Mit dem rasanten Aufstieg von TikTok als Short-Clip-Plattform und dem Launch des äquivalenten Instagram Formats Insta Reels bekommen Short Videos nochmal eine ganz neue Bedeutung jenseits von gängigen Kurzformaten auf Facebook oder IGTV: Die 15-Sekunden-Clips begeistern vor allem junge Zielgruppen. Während Marketeers auf TikTok 16- bis 24-Jährige am besten erreichen, weitet man durch Insta Reels die Zielgruppe bis zu einem Durchschnittsalter von ca. 34 Jahren aus.

Challenges: Wird der Mitmach-Hype zum Trend?

Ob TikTok oder Insta Reels, in beiden Fällen gilt: Was als privates Entertainment Format durch die Decke geht, nutzen immer mehr Unternehmen fürs eigene Marketing: Challenges!

In den Short Clips werden die User motiviert Tanz-Moves, Fitness-Übungen oder Ähnliches nachzumachen und auf ihre Weise zu interpretieren und mit dem jeweiligen Hashtag mit der Community zu teilen: Das spornt an und macht Spaß. Punica, BMW oder Ahoj Brause haben vorgemacht, wie man in so eine Challenge die eigene Marke einbaut und so durch User Generated Content (siehe unten) eine Marken-Reichweite im dreistelligen Millionenbereich erzeugt. Ob der Hype zum Trend wird, bleibt abzuwarten, klar ist: Fürs Video Marketing 2021 spielen Short Clips und Challenges eine wichtige Rolle.

Link instagram

Beispiel für eine virale TikTok Challenge: Ahoj Brause #pulverdichauf

6. User Generated Content

Direkt an TikTok und Insta Reels Challenges knüpft generell die wachsende Bedeutung des User Generated Content (UGC) im Social Media Marketing an:

Schafft man es, dass die Zielgruppe auf eine UCG Kampagne aufspringt, also von alleine Video Content produziert und teilt, der auf die eigene Marke einzahlt, vervielfacht sich der Marketingerfolg. Denn man multipliziert so nicht nur die Reichweite und steigert nachweislich Conversions, sondern gewinnt auch an Glaubwürdigkeit durch den freiwillig erstellen Content und baut Bindung zur Zielgruppe auf.

User Generated Content: Mehr Conversion, weniger Kosten, engere Bindung

Dabei sind TikTok und Insta Challanges nur eine Form des UCG. Immer mehr Unternehmen starten UCG Kampagnen auf diversen Kanälen, auch jenseits des Short-Clip-Formats: Die Tourismus-Branche sucht den schönsten Urlaubs-Clip, das Modelabel das coolste Outfit, die Lebensmittelmarke den besten Kochkünstler.

Voraussichtlich wird sich UCG in 2021 tatsächlich zu einem handfesten Trend etablieren, dem immer mehr Unternehmen folgen werden.

7. Interaktion

Egal ob im Bereich E-Learning, bei Challenges auf TikTok oder Instagram oder beim Live Streaming: Interaktion ist DER übergeordnete Video Marketing Trend 2021.

User möchten heute nicht mehr frontal bespielt werden, sie wollen mitgestalten. Bei fast jeder Video Marketing Maßnahme kann man sich inzwischen fragen: Wo biete ich dem Zuschauer diese Möglichkeit?

Dabei ist zu beobachten, dass auch auf Unternehmenswebseiten Videos häufiger in ein interaktives Umfeld eingebettet sind. Auf YouTube wiederum nutzen viele Marketeers die Infocards, um Umfragen zu machen.

Win-Win-Circle: Mehr Spaß, mehr Engagement, bessere Daten, gezieltere Werbung

In diesem Kontext auch interessant: Das Stichwort Follower-Decided Content. Influencer machen es vor, Unternehmen ziehen nach: Sie lassen die Follower darüber abstimmen, welche Content Themen als nächstes in Videos behandelt werden.

Hier wird die Win-Win-Situation der Interaktion besonders deutlich: Nicht nur die User profitieren bei Interaktion vom Mitmach-Spaß, sondern auch die Unternehmen. Sie können wesentlich spezifischere Informationen von ihrer Zielgruppe sammeln, die dann gezielt in die Planung weiterer Contents einfließen können.

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